Feindbilder

Kann man beim Start eines wieder aufgenommenen Blogs ausgerechnet mit dem Thema „Feindbilder“ beginnen? Das ist doch unschön. Aber leider geht mir genau das seit einigen Tagen durch den Kopf: „Feindbilder“.  Sie nehmen zu und scharren an den doch so sicher geglaubten und von aller Welt vielfach bestätigten Fundamenten der deutschen Demokratie. Wo bleibt die selbstbewußte Gelassenheit der Demokraten, die sich ihrer Sache sicher sind, nicht zu verwechseln mit spießbürgerlicher  Passivität. Erst war es nur das Feindbild „Pegida“, das unsere vorweihnachtliche Ruhe störte, seit den Anschlägen in Paris ist es auch der „Islamismus“, der uns nicht mehr schlafen läßt und hilflose bis hektische Reaktionen heraufbeschwört. Neue Sicherheitsgesetze, Demonstrationsverbote, massive Aufforderungen an die Muslime, sich doch deutlich vom „Islamismus“ abzusetzen – und ein wachsendes Verständnis für die Themen der AfD und von Pegida, nicht nur bei 49jährigen unzufriedenen Männern in Dresden, sondern auch bei knapp 60jährigen Talkshow-Moderatoren, die das Thema natürlich nur aufgreifen, damit der „Dialog“ mit den „Unzufriedenen“, die gar nicht dialogisieren wollen in Gang kommt – nicht wegen der Quoten.  Nicht , daß man nicht über „Pegida“ und den Terror von Leuten reden müßte, die mit der Fahne des „Islam“ wedeln, um Anhänger und Sympathisanten unter all denen zu finden, die unter uns ausgegrenzt werden, weil sie Muslime sind, aber es wird Zeit, daß nicht länger die Feindbilder „Pegida“ und „Islamisten“ die Themen des öffentlichen Diskurses bestimmen und sich Biedermänner und Biederfrauen in Talkshows breit machen und für Verständnis für ihr Feindbild „Islam“ werben.